Am 7. August 2016 ereignete sich in dem abgelegenen Dorf Wogi in Wamena, einer Region der indonesischen Provinz Westpapua, ein bemerkenswerter Moment der kulturellen Erinnerung. Der Stammesführer Eli Mabel hielt feierlich die mumifizierten Überreste seines Vorfahren Agat Mamete Mabel in den Armen – ein bewegendes Bild der tief verwurzelten Ahnenverehrung der Dani-Ethnie, die in den Hochlandregionen von Papua lebt.

Die Mumie, rund 250 Jahre alt, stellt eine der letzten erhaltenen Traditionen dieser ethnischen Minderheit dar. Agat Mamete Mabel war einst der Anführer der Dani und leitete sein Volk in einer Zeit lange vor dem Kontakt mit der Außenwelt. Sein kleiner, ausgetrockneter und schwarz gefärbter Körper wurde durch einen traditionellen Konservierungsprozess erhalten, bei dem Rauch, Kräuter und natürliche Öle verwendet wurden, um die körperliche Form für Generationen zu bewahren.

Eli Mabels Handlung war weit mehr als nur ein symbolischer Akt. Er bewahrt damit eine spirituelle und kulturelle Praxis, die in den letzten Jahrzehnten zunehmend durch den Einfluss moderner Zivilisation, Missionierung und Regierungspolitik unterdrückt wurde. Viele junge Dani kennen diese uralten Bräuche nur noch aus Erzählungen, doch für die Ältesten des Stammes sind die mumifizierten Vorfahren weiterhin Hüter von Weisheit, Macht und spiritueller Verbindung zur Vergangenheit.

Die Mumienverehrung diente nicht nur der Erinnerung, sondern spielte eine zentrale Rolle im sozialen und spirituellen Leben des Stammes. Die Mumie eines bedeutenden Anführers wie Agat Mamete Mabel wurde bei Zeremonien gezeigt, als Quelle von Ratschlägen angerufen und symbolisierte Kontinuität und Identität des Stammes.
Die Wiederbelebung dieser Tradition durch Eli Mabel wird von Ethnologen und Kulturschützern als bedeutender Akt der kulturellen Bewahrung gewertet. In einer Zeit, in der indigene Völker weltweit um den Erhalt ihrer Identität kämpfen, sendet dieses Bild aus Wamena ein starkes Signal für den Wert von Geschichte, Respekt und Wurzeln.