Vor wenigen Minuten hat Ross Gerber, einer der frühesten und einflussreichsten Investoren von Tesla, eine schockierende Forderung erhoben: Elon Musk, der umstrittene CEO des Elektroauto-Pioniers, soll zurücktreten. Diese Aussage kommt inmitten eines dramatischen Kurssturzes von Tesla, bei dem das Unternehmen angeblich 800 Billionen Dollar an Börsenwert verloren hat. Gerbers Forderung, die er in einem Interview mit Business Insider äußerte, hat die Finanzwelt in Aufruhr versetzt und wirft ein Schlaglicht auf die wachsende Krise bei Tesla. Während die genaue Zahl des Wertverlustes noch unbestätigt ist, spiegeln Gerbers Worte die zunehmende Frustration unter Investoren wider, die Musk für die jüngsten Rückschläge verantwortlich machen.

Ross Gerber, Chef von Gerber Kawasaki Wealth and Investment Management, war einst ein glühender Unterstützer von Musk und Tesla. Seine Firma profitierte erheblich von Teslas Höhenflug, als die Aktie 2021 ein Allzeithoch erreichte. Doch in den letzten Jahren hat sich Gerbers Haltung drastisch geändert. Seit Musks Übernahme von X (ehemals Twitter) im Jahr 2022 und seiner zunehmenden politischen Aktivität hat Gerber immer wieder Kritik geübt. Er hat Tesla-Aktien im Wert von etwa 60 Millionen Dollar verkauft und seine Beteiligung seit November 2023 halbiert, da er das Vertrauen in Musks Führung verloren hat. Laut Gerber vernachlässigt Musk Tesla zugunsten anderer Projekte wie SpaceX, xAI und seiner politischen Engagements, insbesondere seiner Beratertätigkeit für US-Präsident Donald Trump.

Die jüngsten Ereignisse haben die Spannungen verschärft. Teslas Aktienkurs ist seit Anfang 2025 stark eingebrochen, mit einem Rückgang von über 30 Prozent allein in diesem Jahr. Analysten berichten von einem Absatzrückgang in Europa um bis zu 45 Prozent und einem Gewinneinbruch im ersten Quartal 2025 um 71 Prozent auf nur noch 409 Millionen Dollar. Diese Zahlen stehen in krassem Kontrast zu Teslas früherem Erfolg und dem Hype, der das Unternehmen einst an die Spitze der Börsenbewertungen katapultierte. Gerber betont, dass Musks Fokus auf spekulative Projekte wie Robotaxis und humanoide Roboter die Kernprobleme von Tesla verschleiere: sinkende Autoverkäufe und ein beschädigtes Markenimage.
Musks politische Aktivitäten haben die Situation weiter verschlimmert. Seine Unterstützung für Trump, einschließlich einer Spende von über 270 Millionen Dollar für dessen Wahlkampf und seine Rolle im Department of Government Efficiency (DOGE), hat zu Boykottaufrufen und Vandalismus gegen Tesla-Fahrzeuge geführt. In Europa wurden Tesla-Ausstellungsräume beschädigt, und in Deutschland brachen die Verkäufe im Februar 2025 um 76,3 Prozent ein. Gerber kritisiert, dass Musks polarisierende Äußerungen, wie seine umstrittenen Posts auf X oder sein Verhalten, das an einen Hitlergruß erinnerte, das Vertrauen der Kunden zerstört haben. „Die Leute wollen Produkte kaufen, bei denen sie sich gut fühlen“, sagte Gerber gegenüber dem Spiegel. „Musk zerstört den Ruf des Unternehmens.“
Die Forderung nach Musks Rücktritt ist nicht neu, aber Gerbers jüngste Äußerungen sind die bisher schärfsten. Er schlägt vor, dass Musk in eine strategische Rolle als Vorsitzender wechseln und das Tagesgeschäft einem neuen CEO überlassen solle, der sich auf den Verkauf von Elektroautos konzentriert. „Tesla braucht einen Kommunikator, der die Aufmerksamkeit wieder auf die Stärken des Unternehmens lenkt“, erklärte Gerber. Er zweifelt an Musks Versprechen, wie der Ankündigung von „Millionen autonomer Teslas“ bis 2026, und nennt sie „wahnhaft“. Stattdessen sieht er in Konkurrenten wie Rivian, die sich auf hochwertige Elektrofahrzeuge konzentrieren, eine vielversprechendere Zukunft.
Die Reaktionen auf Gerbers Forderung sind gemischt. Einige Investoren und Analysten unterstützen seinen Ruf nach Veränderung, während andere glauben, dass Musks Vision weiterhin zentral für Teslas Identität ist. Die Aktie notiert derzeit bei etwa 280 Dollar, weit entfernt von ihrem Höchststand von 488,54 Dollar im Dezember 2024. Während Musk bisher nicht direkt auf Gerbers Rücktrittsforderung reagiert hat, bleibt die Finanzwelt in Alarmbereitschaft. Teslas Zukunft hängt davon ab, ob das Unternehmen seine Verkaufszahlen stabilisieren und das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen kann. Für den Moment bleibt die Frage offen: Wird Musk zurücktreten, oder wird Tesla weiterhin unter seiner umstrittenen Führung leiden?